Ob sexueller Kindesmissbrauch in der Familie, in der Schule oder durch Fremde geschieht, die Folgen dessen können das Leben eines Opfers erheblich beeinflussen. Das Gefühl von Sicherheit, Geborgenheit und das Vertrauen in andere Menschen können durch sexuelle Gewalt im Kindesalter gestört werden. Aber Kinder und Jugendliche können sich oft nicht allein vor sexuellem Missbrauch schützen. Sie brauchen die Hilfe von Erwachsenen. Nicht nur Eltern und Erziehungsverantwortliche sind aufgefordert, Kinder vor sexueller Gewalt zu schützen, sondern alle Erwachsenen wie Lehrer, Trainer, Nachbarn oder Freunde.
Die Kampagne „Missbrauch verhindern!“ unterstützt Erwachsene bei dieser schwierigen Aufgabe. Die Polizei informiert in Kooperation mit der Opferschutzorganisation WEISSER RING e. V. konsequent über sexuelle Gewalt an Minderjährigen. Diese Internetseite vermittelt wichtige Informationen über das tatsächliche Ausmaß des Missbrauchs, Täterstrategien oder über Anzeichen für Missbrauch. Durch diese Hinweise sollen Erwachsene in die Lage versetzt werden, Missbrauch zu erkennen, zu unterbrechen und Betroffenen zur Seite zu stehen. Ein wichtiger Teil des Opferschutzes ist auch eine Anzeige des Missbrauchs bei der Polizei. Deswegen enthält die Internetseite vielfältige Hinweise über die Arbeit der Polizei von der Anzeigenerstattung bis zur Gerichtsverhandlung.
Mit den fünf Schritten der Kampagne „Missbrauch verhindern!“ will die Polizei Erwachsene stärken, damit sie Kinder schützen können:
Schützen Sie Kinder durch Ihr Wissen
Informieren Sie sich über Fakten und Risiken – Unkenntnis begünstigt Missbrauch.
Kinder und Jugendliche brauchen die Hilfe von Erwachsenen, um vor sexuellem Missbrauch geschützt zu sein – oder mit dessen Folgen umgehen zu können. Das Wissen über die Straftat Kindesmissbrauch, Täter und vor allem Opfer ist ein erster Schritt, damit Erwachsene diese Aufgabe bewältigen können.
Schützen Sie Kinder durch Ihre Offenheit
Machen Sie Missbrauch nicht zum Tabuthema. Damit helfen Sie Opfern, sich anzuvertrauen.
Je offener Erwachsene mit dem Thema sexueller Kindesmissbrauch umgehen, umso eher können sie Kinder und Jugendliche stärken. Offenheit beginnt, wenn Erwachsene über Missbrauch sprechen sowie Kindern und Jugendlichen Sicherheitsregeln fürs Unterwegssein oder die Internetnutzung vermitteln. Offenheit ist ein Schritt, um Kinder und Jugendliche zu schützen.
Schützen Sie Kinder durch Ihre Aufmerksamkeit
Oft gibt es Signale für Missbrauch – seien Sie aufmerksam.
Nicht immer lassen sich Anzeichen für einen sexuellen Kindesmissbrauch eindeutig ausmachen. Trotzdem ist Aufmerksamkeit ein Schritt, um Kinder vor Missbrauch zu schützen – auch in Schule und Freizeit.
Schützen Sie Kinder durch Ihr Vertrauen
Vertrauen Sie den Aussagen von Kindern.
Kinder erfinden selten eine an ihnen begangene Straftat. Erwachsene sollten aber auch wissen, welche Strategien Täter anwenden und wie sie mit ersten Vermutungen umgehen sollten.
Schützen Sie Kinder durch Ihr Handeln
Harald Kaspar Sicherheitsberater im Rhein-Hunsrück-Kreis rät: „Kümmern Sie sich um betroffene Kinder, holen Sie sich Hilfe und erstatten Sie Anzeige“.
Kinder können den sexuellen Missbrauch nicht beenden, sie brauchen die Hilfe von Erwachsenen. Aber in einer solchen Situation sind auch Erwachsene oft überfordert. Vom ersten Verdacht zur Anzeige bei der Polizei bis zum Strafverfahren können sich Erwachsene Unterstützung holen. Das Entscheidende ist: Handeln!
Unterstützung für Eltern von betroffenen Kindern.
Schnelle Hilfe auch im Zweifelsfall:
Hilfeportal Sexueller Missbrauch unter
www.hilfeportal-missbrauch.de
Opfer-Telefon des WEISSEN RING e.V. unter 116 006
(täglich 7 bis 22 Uhr, kostenlos)
Info-Telefon N.I.N.A.: 01805 - 1234 65
(Montag 9 bis 13 Uhr, Donnerstag 13 bis 17 Uhr).